Tag 6: Las Vegas

Das absolute Kontrastprogramm zu den Nationalparks erwartet uns an Tag 6 des Roadtrips durch den Westen der USA: Las Vegas. Hier ist alles bunt, laut und schrill – für mich die absolute Reizüberflutung nach all der Natur. Ein Zwischenstopp in Las Vegas lohnt sich trotzdem, denn man muss diese Stadt einfach einmal gesehen haben. Du kannst dir die Zeit in den vielen Casinos vertreiben oder wie wir im New York New York Hotel mit der Achterbahn fahren und eine Show besuchen (wir waren in einer Cirque du Soleil Vorstellung im Bellagio). Wir spazieren natürlich auch über den Strip und durch die Casinos. Willst du ein Foto direkt vor dem berühmten Las Vegas Schild, musst du übrigens mit Wartezeiten rechnen. Wir schießen unser Erinnerungsfoto deshalb aus der Ferne.

Tipp zur Unterkunft: Hotels abseits vom Strip sind günstiger, aber das Vegas-Feeling geht dabei etwas verloren. Wir haben uns für zwei Nächte eine Suite im Cosmopolitan of Las Vegas gegönnt und die Preise waren bei unserer Buchung weit im Voraus vergleichsweise gut. Dafür konnten wir Luxus genießen und hatten einen Balkon mit Aussicht auf den Strip und die berühmten Fountains (Wasserspiele) des Bellagios!

Tag 7: Death Valley

Fahrtstrecke: ca. 545 km / 6 Stunden (Las Vegas bis Bishop)

Nach dem kleinen „Kulturschock“ in Las Vegas geht es zurück in die weiten Landschaften des Westens der USA. Heute erkunden wir das Death Valley. Ich bin hier besonders froh über unseren riesigen Wasservorrat im Kofferraum und die Klimaanlage im Auto. Der heißeste Ort der Erde erwartet dich mit teilweise über 50°C und selbst nachts kühlt es nur auf etwa 35°C ab. Den Nationalpark solltest du nur mit vollem Tank und ausreichend Getränken und Snacks im Gepäck befahren.

Wir halten am Badwater Basin, dem tiefsten Punkt Nordamerikas (ca. 86m über dem Meeresspiegel), um die typischen sechseckigen Salzablagerungen zu sehen. Diese entstehen übrigens durch Temperaturwechsel und Verdunstung bei Niederschlägen in den Wintermonaten. Der kurze Spaziergang bringt meinen Kreislauf aufgrund der hohen Temperaturen aber schnell an seine Grenze und wir kühlen uns im Auto ab.

Einen zweiten Stopp machen wir an den Mesquite Flats. Diese Sanddünen vermitteln absolutes Wüstenfeeling und bilden einen Kontrast zur sonst so kargen und felsigen Landschaft.

Wir kommen außerdem am Devil’s Golf Course und dem Abzweig zu Dante’s View vorbei. Aufgrund der langen, teils schwierigen Anfahrt sparen wir uns den Zwischenstopp aber trotz der vermutlich tollen Aussicht. Im Death Valley Nationalpark gibt es nur wenige Wanderwege und durch die klimatischen Bedingungen solltest du wirklich abwägen, ob eine Wanderung hier Sinn macht – mit Kindern würde ich es auf keinen Fall empfehlen.

Tag 8: Yosemite National Park & Mariposa Grove

Fahrtstrecke: ca. 385 km / 5 Stunden (Bishop bis Los Banos)

Ein Ausflug, der sich mit Kindern definitiv lohnt, ist der in den Yosemite National Park. Die Zwischenstopps liegen hier fast immer direkt an der Straße, es sind also keine langen Wanderungen nötig (aber möglich). Im Park fährt auch ein Shuttlebus. Es gibt die Möglichkeit zu campen, Naturbeobachtungen, Reitausflüge oder Junior Ranger Touren uvm. zu machen. An fast allen Haltepunkten sind übrigens Picknickmöglichkeiten vorhanden, oft sogar mit Grill. Genaue Informationen dazu findest du auf der Webseite des US National Park Services.

Diese Highlights können wir im Yosemite National Park für Familien empfehlen:

Aussichtspunkte
  • Glacier Point Aussichtspunkt (Mai bis November, im Winter Skigebiet): Panoramablick über das Yosemite Valley mit perfekter Aussicht auf den Half Dome und je nach Jahreszeit die Wasserfälle (bei uns im September trocken)
  • Tunnel View: direkt am Ende des Wawona Tunnels gibt es einen Haltepunkt an der Straße, von dem du den Bridalveil Wasserfall und El Capitan sehr gut sehen kannst (und natürlich auch wieder den Half Dome)
  • Olmsted Point (Mai bis November): schöner Blick auf das Yosemite Valley aus östlicher Richtung, der Stopp liegt direkt an der Tioga Road
  • El Capitan Meadow: am Northside Drive gelegen, tolle Aussicht auf El Capitan und die Cathedral Rocks
Wanderungen & Spaziergänge
  • Sentinel Meadow/Meadow Loop (1 – 2 Stunden Wanderung) mit Panoramablick auf den Yosemite Wasserfall (wasserreich im Frühling), Half Dome und Glacier Point
  • Yosemite Lower Fall Wanderweg (Shuttle-Haltestelle „Lower Yosemite Fall Trailhead“), Spaziergang von 30 Min – 1 Stunde, geeignet für Kinderwagen, schöne Naturwanderung auch wenn der Wasserfall trocken ist (wie bei uns im September)
  • Spaziergang durch das Yosemite Valley mit Highlights wie der Yosemite Chapel oder der Sentinel Bridge (Blick auf den Halfdome mit Spiegelung im Merced River)
  • Mirror Lake Wanderung (Shuttle-Haltestelle „Mirror Lake Trailhead“): ca. eine Stunde Rundweg bis zum See und zurück (geeignet für Kinderwagen) oder 2 – 3 Stunden inklusive Rundweg um den Mirror Lake, im Frühling nach der Schneeschmelze ein See, ab Sommer ausgetrocknet bzw. grün bewachsen („Mirror Meadow“)
Mariposa Grove

Unbedingt sehenswert ist die Mariposa Grove mit den riesigen Sequoia Mammutbäumen. Am Südeingang des Yosemite National Parks befindet sich der Parkplatz, zu den Mammutbäumen gelangst du dann mit dem Shuttlebus oder zu Fuß. Mehr als 500 der riesigen Bäume erwarten dich hier, zu den bekanntesten und größten zählen der „Fallen Monarch“ und der „Grizzly Giant“. Auch der „California Tunnel Tree“ ist beeindruckend.

Je nach Zeit und Kondition sind hier verschiedene Wanderungen möglich. Für Familien eignen sich vor allem der kurze Big Trees Rundweg (30 – 45 Minuten, geeignet für Kinderwagen, u. a. vorbei am „Fallen Monarch“) und der Grizzly Giant Rundweg (1,5 – 2 Stunden, neben den Highlights des Big Trees Rundwegs siehst du hier auch den „Bachelor and Three Graces“, den „Grizzly Giant“ und den „California Tunnel Tree“). Wie so oft solltest du auch in der Mariposa Grove an ausreichend Wasser und Snacks denken, denn es sind keine Shops oder Auffüllstationen vorhanden.

Tag 9: San Francisco

Fahrtstrecke: ca. 175 km / 2 Stunden (Los Banos bis Oakland)

If you’re going to San Francisco… you should consider cheaper accommodation in Oakland. 😉 Wenn du wie wir dank Roadtrip sowieso mit dem Auto unterwegs bist, ist eine Unterkunft in Oakland in meinen Augen eine gute Alternative zu den meist teuren Hotels direkt in San Francisco. Wir wohnen hier im Executive Inn & Suites direkt an der Waterfront und genießen die Ruhe. Die Fahrt nach San Francisco ist mit ca. 20 Minuten entspannt solange du den Berufsverkehr meidest… Das Auto haben wir dann im Parkhaus abgestellt, denn in San Francisco kannst du alle Highlights zu Fuß erreichen.

Pier 39 und Fisherman’s Wharf

Am ersten Tag in San Francisco spazieren wir u. a. zum Pier 39 und durch Fisherman’s Wharf, wo wir durch die kleinen Shops bummeln, super leckeren frischen Fisch essen und den Seelöwen sowie Vorführungen am Pier zuschauen. Hier findest du auch das Aquarium of the Bay, ein beliebtes Ausflugsziel für Familien.

Cable Cars

Für uns geht es weiter zu einem der bekanntesten Wahrzeichen San Franciscos: den Cable Cars! Besonders das Wendemanöver (händisch auf einer Drehscheibe) ist spannend zu beobachten. Wir steigen an der Hyde & Beach Haltestelle ein und fahren mit der Powell & Hyde Line, die die beste Aussicht auf die Stadt, Alcatraz und die Golden Gate Bridge bietet. Du solltest allerdings genug Zeit mitbringen, denn die Fahrt ist bei Touristen super beliebt und wir stehen einige Zeit in der Warteschlange bevor wir die Cable Car Fahrt genießen können. Wenn du dich für die historischen Bahnen interessierst, kannst du auch das kostenfreie Cable Car Museum in der Mason Street besuchen.

Golden Gate Bridge

Am Abend fahren wir mit dem Auto weiter zum Golden Gate Aussichtspunkt, um den Sonnenuntergang mit Blick auf die Golden Gate Bridge zu genießen. Allerdings verpassen wir diesen fast, weil der Verkehr zum Lookout einfach nur Wahnsinn ist: überall parken Autos, wir schleichen in einer Karawane den Berg hinauf und hoffen irgendwo noch eine Parklücke zu ergattern (das Glück ist auf unserer Seite). Dass wir an diesem Hotspot nicht allein sein würden, war uns vorher klar, aber wow, hier solltest du wirklich früh erscheinen wenn du den Besuch zu dieser Tageszeit planst. Die Aussicht entschädigt dann aber für alles und auf der Rückfahrt (wieder im Schneckentempo) genießen wir den Blick auf die Golden Gate Bridge im Abendrot ganz entspannt. Du findest übrigens entlang der Conzelman Road mehrere tolle Aussichtspunkte, je nach freien Parkplätzen genießt du von allen einen fantastischen Blick auf die Golden Gate Brige mit San Francisco im Hintergrund.

Tag 10: Alcatraz / San Francisco

Den zweiten Tag in San Francisco beginnen wir mit einem Highlight: es geht mit der Fähre nach Alcatraz. Die Tickets solltest du unbedingt weit im Voraus buchen und zur angegebenen Zeit am Ferry Building erscheinen, denn die Fähre wartet nicht und das Ticket verliert seine Gültigkeit falls du zu spät bist. Da wir eine der ersten Touren gebucht haben, müssen wir ziemlich früh aufstehen, um trotz morgendlichen Berufsverkehrs auf der Bay Bridge rechtzeitig anzukommen.

Ab geht es auf die Fähre und allein die Überfahrt ist das frühe Aufstehen schon wert. Wir genießen den Blick auf die Skyline von San Francisco, die noch etwas im Nebel versteckte Golden Gate Bridge und natürlich Alcatraz. Auf der ehemaligen Gefängnisinsel angekommen, fühlen wir uns in eine andere Zeit versetzt. Im Hochsicherheitsgefängnis von Alcatraz waren (u. a. wegen der angeblich unmöglichen Flucht) besonders schwierige Häftlinge untergebracht, einer der bekanntesten ist Al Capone.

Wir besichtigen die winzigen Gefängniszellen, Speiseraum und Küche, eine Bibliothek und die Außenanlagen. Dabei werden wir vom besten Audioguide herumgeführt, den ich je in einem Museum gehört habe: sehr informativ und gleichzeitig super interessant gestaltet. Wenn du kannst, höre dir die Aufnahmen in englischer Sprache an, denn ehemalige Häftlinge berichten in Originalaufnahmen von ihren Erlebnissen auf Alcatraz.

Coit Tower und Lombard Street

Den Nachmittag genießen wir noch einmal in San Francisco. Wir spazieren zum Telegraph Hill mit dem schon von Weitem zu erkennenden Coit Tower. Auf dem Weg bleiben wir immer wieder kurz stehen, um die schönen Häuser im viktorianischen Stil anzuschauen. Der Weg ist übrigens – wie so oft in San Francisco – steil. Oben angekommen entdecken wir auch einen leeren Parkplatz. 😀 Dieser ist aber wohl selten so leer und normalerweise gibt es wegen Parkplatzmangel eher Stau bei der Anfahrt, du solltest den Fußweg also wenn möglich doch auf dich nehmen oder mit dem Bus (Nr. 39) fahren. Vom Coit Tower aus genießen wir einen tollen Panoramablick über San Francisco und die San Francisco Bay. Die Aussicht ist übrigens auch vom Pioneer Park aus gut, weshalb sich der Ausflug bei schönem Wetter auch lohnt wenn der Turm selbst geschlossen ist.

Weiter geht es für uns zur Lombard Street, der bekannten kurvigen Straße. Der Anblick ist wirklich verrückt, besonders wenn Autos die Straße entlang fahren. Am besten siehst du das Ganze von der Kreuzung zur Grant Avenue aus. Davon abgesehen lohnt sich der Weg aber vor allem wegen dem Blick auf die Stadt bis zum Pier 39. Diesem Weg folgen wir dann auch und lassen unseren letzten Tag in San Francisco am Wasser ausklingen.

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