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Grundlegende Entscheidungen
Zuerst einmal muss aus einer Träumerei vom Reisen eine konkrete Weltreise-Planung werden. Für uns war die Geburt unserer Tochter der ausschlaggebende Punkt: ich war als Flugbegleiterin häufig an Wochenenden und Feiertagen unterwegs, Oli als echter Workaholic an den anderen Tagen voll im Job eingespannt. Dieses Modell funktionierte für uns einfach nicht mehr. Schnell entstand die Idee einer längeren Auszeit, um unser Reisefieber und den Wunsch nach mehr Familienzeit zu verbinden. Irgendwann wurde aus einem „FALLS“ ein „WENN wir dann bald unterwegs sind“…
Nachdem die Idee feststeht, müssen natürlich einige grundsätzliche Entscheidungen in der Weltreise-Planung getroffen werden:
- Job: Kündigung? Sabbatical oder unbezahlter Urlaub? Arbeit von unterwegs?
- Wohnung / Haus: Kündigung/Verkauf? Untermiete? Housesitting? …
- ggf. Schule: Ausnahme-Genehmigung (Schulpflicht)? Fernunterricht/Homeschooling unterwegs?
- Finanzierung: Reisebudget? Evtl. Einnahmen unterwegs? Grobe Kalkulation der Ausgaben
Mut & Vorfreude
Ein positives Mindset und Freude auf die Weltreise sind unbedingt nötig, um die anstrengende Vorbereitungszeit und schlechte Tage unterwegs gut zu überstehen. Natürlich kommen zwischendurch mal Zweifel oder Sorgen auf, aber im besten Fall fangt ihr euch dann gegenseitig auf und macht dem anderen wieder Mut.
Ein Gedanke lässt mich immer entspannt bleiben: unsere Weltreise ist ein positives Familienabenteuer – falls einer von uns das irgendwann nicht mehr fühlt, können wir jederzeit zurückkommen und unser „altes Leben“ weiterführen. Für Oli war es außerdem mental wichtig in seinen Job zurückkehren zu können und so eine gewisse finanzielle und berufliche Sicherheit zu haben.
Für mehr Vorfreude haben wir uns regelmäßig Fotos und Videos von unseren Reisezielen angeschaut und (auch zur Vorbereitung) Podcasts anderer Weltreise-Familien gehört. Ich lese außerdem total gern und fand es super andere in Form von Büchern bei ihren Reisen zu „begleiten“. In meinem Beitrag über Bücher zum Thema Reisen empfehle ich einige davon weiter.
Weltreise-Planung und erste Buchungen
Jetzt geht es um die groben Details der Reise selbst:
- Route: Welche Ziele möchtet ihr bereisen? Wie kann man diese optimal kombinieren? Welche Reisezeit eignet sich?
- Lebensstandard, Sicherheit & Gesundheitsversorgung: besonders wichtig bei Reisen mit Kind, am besten die aktuellen Informationen vom Auswärtigen Amt nachlesen
- Dauer: Wie lange möchtet und könnt ihr unterwegs sein? Wie langsam oder schnell reist ihr von Ort zu Ort?
- Reiseart: Weltreise-Kreuzfahrt? Around-the-world-Ticket? Wohnmobil als neues Zuhause? …
- Reisestil: Plant und bucht ihr Unterkünfte etc. vorab oder organisiert ihr diese Dinge lieber spontan?
Nachdem diese Details feststehen, wird es irgendwann ernst: du buchst ein One-way Flugticket zum ersten Weltreise-Ziel!
Unterwegs versuchen wir wichtige Details etwa 3 bis 6 Monate im Voraus zu organisieren: Routenplanung, Buchung von Flügen, Mietwagen o. ä. Auch die Unterkünfte buchen wir meist einige Monate oder Wochen vorab. Das liegt einerseits daran, dass wir bestimmte Ansprüche haben und Angebot und Preise dann besser sind, andererseits gibt es mir unterwegs ein Sicherheitsgefühl und ich behalte besser den Überblick. Gerade bei einer Weltreise mit Kind ist das für mich viel stressfreier als kurzfristig nach geeigneten Unterkünften suchen zu müssen.
Wir stellen außerdem oft Preisalarme ein und wählen Tarife, die eine kostenfreie Stornierung erlauben falls die Preise sinken oder unsere Pläne sich ändern.
Bürokratie
Der vielleicht nervigste, aber wichtigste Teil der Weltreise-Planung:
- Kündigungen einreichen (z. B. Job, Wohnung, Kita, Versicherungen, Verträge/Abos)
- Reisedokumente überprüfen und ggf. beantragen (Reisepass, Internationaler Führerschein, Visa, ggf. Übersetzung wichtiger Dokumente …)
- Versicherungen für die Weltreise abschließen (v. a. Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung) und die bisherigen kündigen/stilllegen
- Impfungen je nach Reisezielen rechtzeitig einplanen
- Erreichbarkeit & Internet im Ausland sichern (eSim, lokale Simkarten oder Vertrag mit Mobilfunkanbieter ändern)
- ggf. Wohnsitz ummelden oder aus Deutschland abmelden
- ggf. Lager für Möbel und persönliche Gegenstände organisieren
- ggf. Nachsendeauftrag für Post
- Apps des Auswärtigen Amts („Sicher reisen“ und „Elefand“) installieren für zuverlässige Informationen zu den Reiseländern, mehr Sicherheit unterwegs durch aktualisierte Reisewarnungen etc. und ggf. Registrierung/Rückholung in Krisen
Was packt man für eine Weltreise mit Kind?
Und dann bleibt natürlich noch die Frage, was man auf Weltreise dabei haben muss bzw. kann. Mein Plan: in etwa wie für einen 10-tägigen Urlaub packen (unterwegs waschen wir schließlich regelmäßig) plus ein paar wichtige Alltagsgegenstände, die ein Zuhause-Gefühl vermitteln.
Verpackt haben wir das Ganze in 2 Koffer und einen Backpacking-Rucksack plus Handgepäck (je ein Rucksack).
Unsere Packliste (Aufgabegepäck):
- Kleidung sortiert in Kompressions-Packwürfeln (Werbung*): Unterwäsche, T-Shirts/Pullover, Hosen, Kleider, Outdoor-Kleidung, UV-/Badekleidung, Sonnenhut/Mütze, Schlafanzug, Schuhe: Sandalen, Badeschuhe (Turnschuhe tragen wir)
- persönliche Hygiene- und Pflegeprodukte
- Insektenschutz & Sonnencreme (inkl. Reserven, da im Ausland meist teuer)
- dünnes Strandtuch/Decke
- Adapter für Elektrogeräte
- Reiseapotheke
- Kopien wichtiger Dokumente
- Travel-Safe (Werbung*), um in der Unterkunft Wertsachen abschließen und befestigen zu können, reduziert Diebstahlrisiko zumindest ein wenig
- mein „Haushalts-Notfallset“ 😀 (Waschmittel/Fleckenentferner, Reise-Wäscheleine, Nähset, Mikrofasertuch zum Schuhe putzen etc., Tüten-Clips zum Verschließen offener Verpackungen)
- Spielsachen & Routine-Planer fürs Kind
Je nach Reiseroute und Alter der Kinder muss die Liste natürlich erweitert werden (Wanderausrüstung, Wintersachen, Baby-Equipment, …).
Das nehmen wir im Handgepäck mit:
- Elektronische Geräte (Telefon, Laptop, Kamera & Ladegeräte, Powerbank)
- Kopfhörer – für Kinder kann ich die iClever Kopfhörer (Werbung*) empfehlen, angenehm zu tragen und kindgerechte Lautstärke
- Buch
- Sonnenbrillen
- Kugelschreiber für das Ausfüllen von Einreisedokumenten etc.
- Dokumente (Reisepässe, Kreditkarten, Impfausweise, EU- und Internationale Führerscheine, ggf. Visa oder Tickets) – digitale Kopien in der Cloud nicht vergessen
- Passbilder für Visa o. ä.
- Ersatzkleidung für alle
- wichtige Kosmetik (z. B. Cremes, Deo, Zahnbürste & Zahnpasta)
- Medikamente (z. B. Kopfschmerztabletten, Nasenspray, Fiebermittel für Kinder, Notfallmedikamente und Medikamente, die in den ersten 1-3 Tagen benötigt werden)
- Kuscheltier & Spielzeug fürs Kind
- Trinkflaschen & Snacks
Uns begleitet anfangs außerdem ein Reisebuggy. Eventuell brauchst du für deine Kinder auch weiteres Equipment (Trage, Kraxe, Kindersitz, …)? Mein Beitrag mit Tipps für entspannte Flüge mit Baby bzw. Kleinkind hilft dir bei der Vorbereitung auf Flüge mit den Kleinsten.
Tipps für eine entspannte Weltreise-Planung mit Kind
1. ToDo-Listen
Kein Geheimtipp, aber mein persönliches Muss in allen Lebenslagen, die Planung und Organisation benötigen: frühzeitig eine ToDo-Liste anlegen und nach und nach abhaken. Damit sortierst du deine Gedanken, vergisst nichts und es ist einfach nur grandios irgendwann den letzten Punkt abhaken zu können. 😀
2. Zeit für Familie & Freunde
Das wichtigste, das du im Chaos vor der Weltreise nicht vergessen solltest: plane genug Zeit ein, um Familie und Freunde noch einmal zu treffen! Wenn möglich sollten kurz vor der Reise auch keine großen Orga-Termine mehr anstehen (gibt so schon genug zu tun bevor es losgeht).
3. „Bucketlist“ für zu Hause
Wir haben uns außerdem ca. zwei Monate vor dem Start eine „Bucketlist“ mit Ausflügen gemacht, die wir zu Hause noch unternehmen möchten. Das verkürzt die Wartezeit und schafft schöne Erinnerungen an die Heimat.
4. Vorübergehendes Zuhause
Für den letzten Monat vor der Weltreise haben wir eine kleine Ferienwohnung in unserer Nachbarschaft gemietet. Für uns unsere dreijährige Tochter wäre es schwierig gewesen, ewig zwischen gepackten Kartons zu wohnen und nach und nach all ihre „Schätze“ verschwinden zu sehen. So konnten wir alles ausräumen während das Kind im Kindergarten spielte und nachmittags kamen wir in ein gemütliches Zuhause. Die Trennung von Spielsachen usw. war dadurch auch unkomplizierter.
5. Kind(er) langsam auf das Abenteuer vorbereiten
Apropos Kind und Weltreise-Vorbereitung. Ein (Klein-)Kind auf so eine große Veränderung vorzubereiten, braucht natürlich ein bisschen Feingefühl.
Unsere Tochter fand es z. B. toll Kindersendungen über die Reiseziele zu sehen und hat sich dann richtig auf „den Urlaub“ gefreut.
Auch Länder-Suche auf dem Globus oder Geschichten darüber, welche Tiere in welchem Land leben, standen hoch im Kurs.
Wenn du auch kleine Buchfans zu Hause hast, empfehle ich z. B. die Wieso? Weshalb? Warum? Bücher zu allen möglichen Themen. Ein Dauerbrenner ist hier z. B. das Buch zum Thema Fliegen „Am Flughafen“ (Werbung*). Ich bin außerdem ein Fan vom Usborne-Verlag. Hier gibt es tolle Sticker-Hefte (Werbung*) oder Wegwisch-Bücher zum Thema Reisen (Werbung*), die du dann auch direkt zur Beschäftigung unterwegs nutzen kannst.
Außerdem hatten wir das große Glück unterwegs Besuch von den Omas und Opas zu bekommen und konnten den Abschied damit ein bisschen verkürzen.
6. Tiefenentspannung in wilden Zeiten
Manchmal musst du einfach ganz tief durchatmen und über das Chaos lachen. Stell dir vor, du buchst gleichzeitig 20 Hotels, 6 Flüge und 4 Mietwagen für deine Familie (inklusive Recherche), verkaufst dein Auto, hast ständig Termine bei Ärzten/Ämtern und ziehst aus deiner Wohnung aus. Gleichzeitig versuchst du all deine Freunde und Verwandten zu treffen. Ach so, natürlich steht auch gerade der Jahreszeitenwechsel an und dein Kind braucht quasi einen neuen Kleiderschrank. So sah unsere Zeit vor dem Start der Weltreise aus. Und natürlich läuft nie alles wie geplant. Diese Momente musst du dann einfach mit Humor und einem Schulterzucken ertragen und weitermachen. 😉
7. Weg mit dem materiellen Ballast
Trenne dich von Gegenständen, die du sowieso fast nie benutzt. Die Weltreise war unser Anlass so richtig auszumisten: Kleidung aussortieren, Spielzeug spenden, Pflanzen verschenken, Bücher und alte DVDs verkaufen, … Damit sparst du nicht nur Platz beim Einlagern (und Schleppen), sondern die Weltreise-Kasse wird auch etwas voller.