Tag 7-8: Die Ostfjorde

Fahrtstrecke: ca. 350 km (Diamond Beach – Ostfjorde – Seydisfjördur)

Je weiter wir in Richtung Osten fahren, desto leerer die Straßen und spektakulärer die Natur. Abseits der touristischen Hotspots entdecken wir langsam das „echte“ Island. Obwohl die Straßenschilder vor Rentieren warnen, sehen wir überall nur Schafe.

In der kleinen Fährstadt Seydisfjördur machen wir einen Zwischenstopp bevor wir schließlich unser Hotel in Fjardarbyggd mitten in den Ostfjorden erreichen. Am nächsten Morgen genießen wir entspannt unser Frühstück mit Blick auf den Fjord (wir sehen sogar einen kleinen Wal) während es sich draußen einregnet. Höchste Zeit in den Norden aufzubrechen.

Tag 9-11: Zuhause im Norden Islands

Fahrtstrecke: ca. 270 km (Fjordarbyggd/Ostfjorde – Myvatn See – Unterkunft Svartaborg) + individuelle Tagestouren zu den Sehenswürdigkeiten im Norden

Der Regen begleitet uns noch eine Weile, aber das stört uns am ersten Stopp im Norden Islands nicht: die heißen Quellen von Hverarönd wirken unter grauem Himmel sogar noch mystischer und erinnern an eine Mondlandschaft. Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir weiter zum Myvatn See. Leider ist das Wetter hier wirklich unterirdisch, deshalb trinken wir nur eine heiße Schokolade im Café bevor wir unser Ferienhaus für die kommenden Tage beziehen.

Die „Svartaborg“ ist unser absoluter Lieblings-Wohlfühlort während der Island-Reise. Da stört auch der Schneesturm am nächsten Tag nicht, dem wir hier gemütlich ausharren. Als der Sturm sich am Nachmittag langsam beruhigt, besuchen wir den Godafoss, den „Wasserfall der Götter“, und sind dort fast allein.

Am nächsten Tag belohnt uns das Wetter doppelt: strahlender Sonnenschein und eine wunderschöne Winterlandschaft mit frischem Schnee.

Unsere Highlights in Nordisland:
  • die Pseudokrater Skutustadir (entstanden durch das Zusammentreffen von Lava und Wasser, kurzer Spaziergang)
  • das Lavalabyrinth Dimmuborgir gleich am Myvatn See (kurze, einfache Wanderwege, Zuhause von Trollen und Elfen)
  • der Wasserfall Dettifoss (unglaubliche Wassermassen und Regenbögen)
  • die Orte Husavik (idealer Ausgangspunkt für Walbeobachtungs-Touren! Das Wetter während unserer Island-Reise lässt allerdings keine Bootstour zu, mein nicht seetauglicher Magen freut sich ein klein wenig darüber…) und Akureyri (die „Hauptstadt des Nordens“)

Achtung: Rund um den Myvatn See wimmelt es zeitweise von Mücken (keine Stechmücken, aber lästig). Zu unserer Reisezeit (September/Oktober) blieben wir davon komplett verschont, wenn du Island im Sommer besuchst unbedingt an Mückenschutz denken.

Tag 12-14: Die Halbinsel Snaefellsnes

Fahrtstrecke: ca. 475 km (Unterkunft Svartaborg – Arnarstapi) + individuelle Tagestouren auf Snaefellsnes

Snaefellsnes vereint die Schönheit und Vielfalt Islands auf kleiner Fläche. Die Halbinsel erinnert uns mit ihren Wasserfällen, Regenbögen, verschneiten Bergen und schroffen Küsten an eine malerische Sagenwelt. Wenn ich nur eine Gegend in Island besuchen könnte, dann wäre es Snaefellsnes. Unbedingt sehenswert sind hier:

  • der Küstenwanderweg von Arnarstapi nach Hellnar (steile Klippen mit Basaltsäulen, riesigen Felsentoren und Höhlen, Wanderung durch Lavafelder)
  • die Wasserfälle Kirkjufellsfoss (bekannt aus „Game of Thrones“ und entsprechend gut besucht), Svödufoss und Kerlingarfoss (meiner Meinung nach viel schöner und weniger überlaufen)
  • der Snaefellsjökull Nationalpark u. a. mit Leuchtturm Malariff, Felsen Londrangar und den Stränden Djupalonssandur und Skardsvik
  • die kleine, schwarze Kirche in Budir
  • Stykkisholmur (Anlegestelle der Fähre aus den Westfjorden, u.a. Drehort des Films „Das Leben des Walter Mitty“)

Tag 15-16: Feuer & Eis im Südwesten Islands

Fahrtstrecke: ca. 365 km (Arnarstapi – Husafell/Gletschertour – Garður/Reykjanes) + kleinere Tagestouren auf der Reykjanes Halbinsel

Unsere letzten Stopps im Südwesten sind noch einmal Island pur:

  • eine Tour in den Langjökull Gletscher von Husafell aus: nach einer halbstündigen Fahrt mit einem speziellen Truck aus der Antarktis schnallen wir uns Schneeketten unter die Schuhe und erkunden die Eishöhlen
  • die Leuchttürme von Reykjanesviti und Gardur (nah am Flughafen und unserer letzten Unterkunft)
  • die Midlina: die „Brücke zwischen den Kontinenten“ bzw. der Nordamerikanischen und Eurasischen Kontinentalplatte
  • die heißen Quellen von Gunnuhver
  • die Blaue Lagune (wir besuchen sie nur von außen)
  • eine Wanderung zum Vulkanausbruch des Geldingadalur: über das Lavafeld Natthagi gelangen wir auf den Gipfel des Langihryggur (Aussicht auf frische Lavamassen, den dampfenden Krater und die umliegende Landschaft bei Sonnenuntergang)

Achtung: Vulkanausbrüche gehören auf Island fast schon zum Alltag, aktuell besonders auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Isländer schauen sich das Naturspektakel genau wie die Touristen gern an, sofern es sicher möglich ist. Entsprechende Wanderwege und Parkplätze werden dann eingerichtet und gut ausgeschildert. Man sollte die Routen auf keinen Fall verlassen, sich an die Regeln halten und am Tag des Besuchs prüfen, ob aktuelle Warnungen vorliegen.

Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen typisch isländischen Hotdog und sagen wehmütig „Bless, Island!“

Unsere Tipps nach 2 Wochen Island-Roadtrip:

Mach es uns nach:

  • Täglich die Wetter und Fahrbedingungen checken auf Road.is und Safetravel.is.
  • Snaefellsnes und den Norden Islands entdecken. Wer nur Reykjavík und den Golden Circle besucht, verpasst einen Großteil von Islands Schönheit!
  • Tage mit gutem Wetter maximal ausnutzen. Bei schlechteren Bedingungen Pausen in einer gemütlichen Unterkunft einlegen oder z. B. die einzigartige Lava-Show oder eines der vielen Schwimmbäder besuchen.
  • Unterkünfte und Touren im Voraus buchen (Verfügbarkeiten sind begrenzt und Preis-Leistung vorab besser). Besonderer Tipp: die Kayak-Tour auf dem Jökulsárlón Gletschersee

Mach es besser:

  • Wetterwarnungen von Anfang an ernst nehmen! Nein, die Bedingungen sind nicht mit deutschen Stürmen/Schnee im Bergland etc. vergleichbar.
  • Vík und die umliegende Gegend hat uns wirklich sehr gut gefallen, aber plane nicht zu viel Zeit im Süden ein, denn hier gibt es mehr Tourismus und häufiger Regen.
  • Den Black Beach Reynisfjara nur bei gutem Wetter besuchen. Inzwischen gibt es vor Ort ein Ampelsystem – unbedingt beachten, sonst Lebensgefahr. Übrigens hat Island zahlreiche schwarze Strände, die wunderschön und weniger gefährlich sind.

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