Tag 4: Loop Head & Cliffs of Moher
Fahrtstrecke: ca. 250 km (Tralee – Loop Head – Cliffs of Moher – Galway) / ca. 5 Stunden Fahrtzeit
Nach unserer Übernachtung in Tralee folgen wir dem Wild Atlantic Way weiter in Richtung Norden. Nachdem wir die Fähre von Tarbert nach Kilrush genommen haben, folgen wir ab Kilkee der Straße R487 bis zum Ende, wo uns der Loop Head mit spektakulären Klippen inklusive Papageientauchern, einem kleinen Leuchtturm und grünen Blumenwiesen erwartet. Die Anfahrt ist relativ langwierig (vor allem da du die gleiche unspektakuläre Straße am Ende wieder zurückfahren musst), aber es lohnt sich auf jeden Fall hierher zu kommen. Der Loop Head ist einer meiner Lieblingsorte in Irland, weil die Natur hier so wunderschön und typisch für das Land ist, gleichzeitig ist man fast allein unterwegs. Hier ist übrigens auch das Titelbild dieses Beitrags entstanden.




Nachdem wir die R487 also wieder zurück in Richtung Norden gefahren sind, geht unser Roadtrip entlang der Atlantikküste weiter. Unser nächstes Ziel ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Irlands: die Cliffs of Moher. Hier ist alles etwas größer und touristischer als an den Kerry Cliffs, die wir an Tag 3 besucht haben. Vom Besucherzentrum (inklusive Informationen und Café) ist es nur ein kurzer Fußweg zu den rund 200 Meter hohen Klippen. Dort kannst du entlang des Cliff Walks wandern oder den ehemaligen Wachturm O’Brien’s Tower sehen. Die Klippen sind in Moher zum Großteil mit Absperrungen gesichert, was die Aussicht etwas einschränkt, aber gerade für Familien mit Kindern mehr Sicherheit bietet. Der Anblick ist wie an vielen anderen Stellen der irischen Atlantikküste beeindruckend, uns ist es allerdings etwas zu überlaufen und wir finden die Ausflüge zu den Kerry Cliffs oder dem Loop Head empfehlenswerter.
Wir lassen den Tag in Galway ausklingen. In der kleinen Hafenstadt findest du viele Pubs mit Live-Musik, kreative Kunst und kulturelle Vielfalt. Besonders ist dabei die Mischung aus Alt und Neu, die sich auch in der Archtitektur der Stadt spiegelt: alte Stadtmauern treffen auf bunte Häuser und moderne Cafés.
Tag 5: Entspannung in Sligo
Fahrtstrecke: ca. 200 km (Galway – Sligo – Glencar – Mullaghmore) / ca. 3,5 Stunden Fahrtzeit
An Tag 5 verlassen wir den Wild Atlantic Way und nehmen die kürzeste Route nach Sligo. Die Fahrt durch das Inland ist weniger spektakulär als die Küstenstraße, aber aus Zeitgründen lohnt sich die Abkürzung. So haben wir die Gelegenheit, einen entspannten Nachmittag im County Sligo zu verbringen.
Unser erster Halt ist der Glencar Waterfall. Es ist nur ein kurzer Spaziergang zum Wasserfall, so dass es auch mit Kindern ein schöner Zwischenstopp ist. Wir sind hier ganz allein unterwegs und genießen die Ruhe in der Natur. Dann geht es weiter in Richtung Ben Bulben, dem über 500 Meter hohen und damit nicht zu übersehenden Tafelberg. Unser Ziel ist Mullaghmore, eine kleine Halbinsel mit perfekter Aussicht auf Sligo inklusive Ben Bulben und dem Classiebawn Castle. Das Landschloss wirkt inmitten der irischen Landschaft wie aus dem Märchen, kann aber leider nicht besichtigt werden.








Tag 6: Hohe Klippen und rauer Atlantik
Fahrtstrecke: ca. 270 km (Sligo – Slieve League – Fanad Head – Letterkenny) / ca. 4,5 Stunden Fahrtzeit
Auf unserem Irland-Roadtrip folgen wir von Sligo aus wieder dem Wild Atlantic Way. Die Küstenstraße bietet auch auf dem nördlichen Abschnitt wunderschöne Ausblicke auf die umliegende Natur. Einen ersten Zwischenstopp machen wir an der Slieve League. Hier gibt es Meeresklippen zu bestaunen, die mit etwa 600 Metern zu den höchsten in ganz Europa gehören. Dagegen wirken die steilen Küsten unserer bisherigen Reise fast schon unscheinbar. Vom Besucherzentrum aus kannst du die Klippen inklusive Aussichtspunkt entweder zu Fuß (es gibt sogar geführte Wanderungen) oder mit dem Auto erreichen.
Für uns geht es noch weiter in den Norden, nächster Halt: Fanad Head Lighthouse. Auf der Fanad Halbinsel findest du vor allem schroffe Küsten, leere Strände und tosende Wellen. Der als „einer der schönsten Leuchttürme weltweit“ bekannte Fanad Head Leuchtturm wurde 1817 in Folge eines Schiffsunglücks der Royal Navy eröffnet. Heute kannst du ihn im Rahmen einer Führung besuchen (deutscher Audioguide erhältlich) oder sogar im ehemaligen Zuhause der Leuchtturmwärter übernachten. Für Familien ist es wichtig zu wissen, dass die Mindestgröße für den Aufstieg zum Turm 1,20 m beträgt.
Alternativprogramm:
Falls du gegen Ende des Irland-Roadtrips eine Pause von den langen Autofahrten brauchst, sind die Marble Arch Caves in Enniskillen eine gute Alternative. Wenn du diese Strecke wählst (Sligo – Enniskillen – Letterkenny) beträgt die Fahrtzeit nur etwa 2,5 Stunden bei insgesamt ca. 175 km. Den Namen verdanken die Tropfsteinhöhlen übrigens einem „Marmorbogen“ aus Kalkstein. Durch die unter der Erde liegenden Flüsse verändert sich das riesige Höhlensystem (über 11 km Länge) immer wieder. Die ca. 75-minütige Führung beinhaltet eine kurze Bootsfahrt über einen der unterirdischen Flüsse und einen Rundgang zu Fuß inklusive einiger Treppen, außerdem gibt es regelmäßig besondere Highlights wie z. B. Yogastunden oder Klangreisen.
Unsere letzte Nacht in Irland verbringen wir in Letterkenny. Hast du noch etwas Energie übrig, bietet sich ein Ausflug ins 30 Minuten entfernte Derry-Londonderry an. Hier kannst du entlang der historischen Stadtmauern oder über die moderne Peace Bridge spazieren und eines der vielen Museen oder gemütlichen Pubs besuchen. Bist du Ende Oktober in der Gegend, kannst du vielleicht das Derry Halloween, eines der größten Halloween-Festivals in ganz Europa erleben. Neben Gruselstimmung kannst du dabei auch die große Karnevalsparade, Lichtershows, Akrobatik und ein Feuerwerk genießen.



Tag 7: Nordirland
Fahrtstrecke: ca. 200 km (Letterkenny – Giant’s Causeway – Carrick-A-Rede – Belfast) / ca. 3,5 Stunden Fahrtzeit
Am letzten Tag unseres Roadtrips kommen wir in Nordirland an. Dass dieser eigentlich kleinere Teil der Insel dichter bevölkert ist als Irland, spüren wir an unserem ersten Tagesziel deutlich. Es geht zum Giant’s Causeway, dem „Damm des Riesen“ und Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die bis zu 12 Meter hohen, meist sechseckigen Basaltsäulen, die aus dem Meer herausragen sind wirklich sehenswert, allerdings kann ich den Ausflug aufgrund der Menschenmassen überhaupt nicht genießen. Wenn man wie wir gerade aus der einsamen irischen Natur kommt, erleidet man hier einen kleinen Kulturschock in Sachen Tourismus. Ich empfehle deshalb unbedingt, falls möglich eine Tageszeit mit weniger Andrang für deinen Besuch auszuwählen.
Nur 20 Minuten entfernt befindet sich die Carrick-A-Rede Rope Bridge, eine Hängebrücke, über die du die gleichnamige Insel betreten kannst. Hier tummeln sich viele Seevögel auf der Jagd nach Lachsen, die im Meer auf dem Weg zu ihren Laichplätzen an der Insel vorbeischwimmen. Früher wurde eine einfache (sehr abenteuerliche) Variante der Hängebrücke von Fischern gespannt, heute ist das Modell sicher und touristentauglich. 😉 Von der Insel aus genießen wir die Aussicht auf die Küste. Bei klarer Sicht ist sogar Schottland zu sehen.





Nachdem wir ein letztes Mal Seeluft geschnuppert haben, geht es für uns weiter nach Belfast. Von der Hauptstadt Nordirlands hatte ich vorher überhaupt keine Vorstellung und bin positiv überrascht. Schöne alte Gebäude wie die City Hall und moderne Architektur wechseln sich hier ab, es gibt (natürlich) zahlreiche Pubs und interessante Straßenkunst. Bekannt ist Belfast u. a. als Erbauungsort der Titanic und im Titanic Belfast erfährst du alles über die Planung und Geschichte des Schiffs. Tipp für Familien: Eine spannende Abwechslung von all der Natur und Kultur Irlands ist der Colin Glen Abenteuerpark mit Sommerrodelbahn, der längsten Zipline Irlands, Grüffelo-Pfad, Driving Range, Lasertag und vielem mehr.
Noch nicht genug? Dann komm mit uns nach Schottland!
Wenn du nach diesem Irland-Roadtrip noch nicht genug von wunderschönen Landschaften mit grünen Wiesen, hohen Bergen und schroffen Atlantikküsten hast, dann mach es doch wie wir und kombiniere die Reise mit einer weiteren Woche in Schottland. Wir sind von Belfast direkt nach Glasgow geflogen und ich nehme dich gerne im nächsten Beitrag mit auf unseren Schottland-Roadtrip (kommt bald).
